Solltest du mit der Paleo-Ernährung wie in der Steinzeit essen?
Die Paleo-Ernährung ist eine moderne Interpretation der steinzeitlichen Kost. Aber wie sieht ein typischer Paleo-Ernährungsplan aus und welche gesundheitlichen Vorteile bietet diese Ernährungsweise? Erfahre hier, wie das Essen wie ein Jäger und Sammler dein Wohlbefinden steigern kann.
Was ist die Paleo-Ernährung?
Mammut ist leider aus – aber auch so ist Paleo eine vielfältige Ernährungsform, bei der du jagst und sammelst, was Wochenmarkt und Supermarkt-Frischetheken so hergeben. Nur Getreide, Milchprodukte und Zucker solltest du meiden. Welchen Sinn das hat? Die Paleo-Diät sieht sich als Antwort auf viele Probleme, die unsere moderne Ernährungsweise geschaffen hat.
Bevor es die Landwirtschaft gab, ernährten Menschen sich als Jäger und Sammler von dem, was sie in der Natur finden konnten. Die Ernährung der Steinzeit umfasste alles, was sich in Wald und Flur jagen, sammeln und roh, gekocht oder gebraten verzehren ließ: eine im Jahreslauf variierende, breite Vielfalt pflanzlicher und tierischer Lebensmittel. Mit vier wichtigen Ausnahmen: Milch war damals nicht verfügbar, Zucker ebenso wenig, und Getreide und Hülsenfrüchte spielten in ihren Wildformen höchstens eine ganz untergeordnete Rolle.
Milch, Getreide und Hülsenfrüchte traten erst mit dem Aufkommen der Landwirtschaft auf den menschlichen Speisezettel – und damit für unseren Körper ungewohnte Stoffe wie Milchzucker (Laktose), Milchprotein (Casein) und Weizenprotein (Gluten), die auch heute nicht von allen Menschen vertragen werden. Billiger Haushaltszucker ist sogar erst eine “Errungenschaft“ des 19. Jahrhunderts – mit verheerenden Wirkungen auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Ernährungsplan Paleo: So sieht ein typischer Tag aus
Die Paleo-Ernährung oder Steinzeitdiät lässt sich von der steinzeitlichen Ernährungsform inspirieren: Essen wie die Jäger und Sammler – aber natürlich übersetzt in moderne Lebensmittel. Will sagen: Was heute als Paleo-Ernährung auf den Tisch kommt, verdankt seine Existenz größtenteils natürlich ebenso der Landwirtschaft wie das bei Getreide, Milch und Hülsenfrüchten der Fall ist. Unsere modernen Zuchtformen von Obst, Gemüse und Nutztieren unterscheiden sich erheblich von dem, was in der Steinzeit zur Verfügung stand. Trotzdem: Sie setzen sich im Wesentlichen aus den gleichen Stoffen zusammen wie vor 15.000 Jahren – und darauf kommt es dem Paleo-Konzept an. Denn die Idee dahinter ist, dass unser Verdauungssystem sich in dieser Zeitspanne nicht grundlegend geändert hat und dass unser Körper deswegen mit der Paleo-Kost viel besser zurechtkommt als mit unserer modernen Ernährung.
Was bei Paleo erlaubt ist:
- alle Arten von Gemüse
- alle Arten von Obst, auch exotische Sorten
- Pilze
- Algen
- Nüsse und Samen (aber kein Getreide und keine Erdnüsse)
- Eier
- Fleisch
- Fisch
- Meeresfrüchte
- Speck, Schmalz, Rindertalg
- Kokosöl, Kokosfett, Nuss-Öle, Sesamöl, Olivenöl, Palmöl, Avocado-Öl
- Butterschmalz (Ghee): Ghee ist zwar ein Milchprodukt, enthält aber weder Laktose noch Casein und ist deshalb paleokonform
- Honig, Ahornsirup
- Kräuter und Gewürze
Was bei Paleo nicht erlaubt ist:
- Getreide und Getreideprodukte
- Mais
- Hülsenfrüchte
- Erdnüsse
- Milch und Milchprodukte
- Zucker und künstliche Süßstoffe
- Trans-Fette
- Salz
- Alkohol
- hochverarbeitete Produkte wie Wurst oder Chips, Fertiggerichte aller Art
Hochverarbeitete Lebensmittel unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung stark von natürlichen Lebensmitteln. In der Regel enthalten sie auch Zusatzstoffe, die mit Lebensmitteln rein gar nichts zu tun haben: Aromen, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Emulgatoren, Farbstoffe, Trennmittel, Verdickungsmittel … die Liste ist lang. Solche Substanzen gab es in der Steinzeit nicht – und deshalb sind hochverarbeitete Lebensmittel grundsätzlich nicht paleokonform. Auch dann nicht, wenn sie zucker-, milch- und getreidefrei sind. Alles an verarbeiteten Lebensmitteln, was über Feinfrost und natürliche Konservierungstechniken wie Trocknen, Einkochen oder Fermentieren hinausgeht, hat im Paleo-Einkaufswagen nichts zu suchen.
Vorteile der Steinzeitdiät: Gesunde Ernährung wie damals
Mit Paleo verabschiedest du dich von Zucker, Getreide, einer ganzen Reihe potenzieller Allergene und vielen Chemikalien, die in der menschlichen Ernährung eigentlich ohnehin nichts zu suchen haben. Und du ersetzt sie durch gesundes Protein und eine Vielfalt wertvoller Pflanzenstoffe: Vitamine, Antioxidantien, Entzündungshemmer, Blutdrucksenker, Immunmodulatoren, Cholesterinsenker, Ballaststoffe – die ganze fantastische Apotheke der Natur.
Viele Menschen erleben mit der Paleo-Ernährung einen enormen Energieschub: Sie fühlen sich einfach rundherum besser und gesünder; Wachheit, körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit steigen – und gleichzeitig verbessert sich auch der Schlaf.
Auch auf die typischen Wohlstandskrankheiten wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes hat Paleo einen sehr günstigen Einfluss. Denn die entstehen in erster Linie durch zu viel Zucker, Weißmehl und verarbeitete Fleischwaren in der Ernährung. Wer all das weglässt, kann sich bald über eine verbesserte Blutzuckerkontrolle und niedrigeren Blutdruck freuen.
Ärgerst du dich über überflüssige Pfunde? Auch hier kann Paleo dir helfen. Durch den Verzicht auf Getreide und Zucker sparst du so viele Kalorien ein, dass du dir gleich auch das Diät machen sparen kannst.
Auf einen Blick
- 01.
Die Paleo-Diät basiert auf natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fleisch und Nüssen. Sie meidet Getreide, Milchprodukte und Zucker für eine bessere Gesundheit.
- 02.
Ein Paleo-Tag besteht aus einer Vielzahl von Obst, Gemüse, Nüssen, Samen, Fleisch und gesunden Fetten, während verarbeitete Lebensmittel und Allergene gemieden werden.
- 03.
Durch den Verzicht auf Zucker und verarbeitete Lebensmittel steigert die Paleo-Ernährung das Energieniveau, verbessert den Schlaf und hilft bei der Gewichtsabnahme, während das Risiko von Zivilisationskrankheiten gesenkt wird.