Ein Zwilling läuft selten allein: Wie die Hahner Twins gemeinsam alles geben
Für Anna und Lisa Hahner ist gegenseitiger Support angeboren – und teilt auch noch die gleiche Leidenschaft! Was die Läuferinnen sonst noch dabei unterstützt, alles zu geben, erzählen sie hier.
Hi ihr beiden! Wir haben uns immer schon gefragt: Wie beeinflusst eure besondere Verbindung euer Training und eure Wettkämpfe?
Lisa: Ich glaube, das war vor allem für den Anfang unserer Laufkarriere super wichtig. Wir konnten zusammen loslegen, uns über Einheiten oder Strecken freuen, und als es dann leistungsorientierter wurde und wir in Trainingslager gefahren sind, hatte man immer Familie dabei.
Anna: Wir können auch glücklich sein, dass wir so etwas wie Neid nicht fühlen und uns immer für die andere mitgefreut oder das als Ansporn gesehen haben, auch schnell zu laufen.
Gibt es einen Moment, in dem ihr euch gegenseitig besonders stark motiviert oder unterstützt habt?
Lisa: Das war beim großen Ziel: Olympische Spiele 2016 in Rio. Vier Jahre lang haben wir alles darauf ausgerichtet und da kann man echt sagen, dass der Weg zu zweit dann nicht nur doppelt angetrieben hat, sondern dass das gefühlt exponentiell nach oben gegangen ist. Egal, was die Frage in der Zeit war, Rio war unsere Antwort.
Wie schafft ihr es, euch als Team aufeinander einzustellen, gerade wenn es schwierig wird?
Anna: Unser Zwillingsvorteil ist, dass die meiste Kommunikation ohne Worte abläuft. Manchmal braucht es noch nicht mal Augenkontakt und ich spüre sofort, ob Lisa eher Ruhe oder Aufmerksamkeit braucht, Zuspruch oder eine Umarmung.
Welche Bedeutung hat der Satz „Alles drin, um alles zu geben“ für euch persönlich?
Lisa: Da denke ich sofort an AG1. Der Satz stimmt nicht nur inhaltlich, sondern auch auf einer Ebene drüber: Wenn ich morgens mein AG1 trinke, ist das eine Routine, die mich direkt mit Energie in den Tag starten lässt. Auch mental.
Gab es einen Wettkampf oder eine Herausforderung, die euch als Schwestern besonders zusammengeschweißt hat?
Anna: Das waren die Olympischen Spiele 2016 und der Shitstorm aufgrund des Zieleinlaufs im Anschluss. Interessanterweise hat uns das erst mal weiter auseinander gebracht, da wir beide auf unterschiedliche Weise damit umgegangen sind. Letztendlich hat es unser Zwillingsband aber noch verstärkt.
Was bedeutet es für euch, nicht nur Athletinnen, sondern auch Inspiration für andere zu sein?
Lisa: Ich freue mich jedes Mal, wenn uns jemand sagt oder schreibt, dass wir ihn zum Laufen motiviert haben. Ich glaube, das liegt auch ein bisschen daran, dass wir selbst durch einen Vortrag von Joey Kelly zum Laufen gekommen sind.
Gibt es Rituale, die euch vor einem großen Lauf helfen, euch zu fokussieren und alles zu geben?
Anna: Ich atme immer noch mal tief ein und aus, schaue hoch in den Himmel und sende einen Kuss nach oben und lächle dabei.
Lisa: Ja, das Lächeln, das sich im ganzen Körper von innen ausbreitet und mir sagt: „Ich bin bereit“ – das gehört auf jeden Fall dazu.
Wie geht ihr mit Rückschlägen um – und wie unterstützt ihr euch dabei gegenseitig?
Anna: Uns hilft da der Satz: „Alles ist für etwas gut“. Das müssen wir uns nicht extra sagen, sondern der ist tief in uns verankert. Und wenn beide das so fühlen, dann nimmt das direkt die Schwere eines vermeintlichen Rückschlags.
Gibt es ein gemeinsames Ziel oder Projekt abseits des Sports, das euch wichtig ist?
Anna: Wir sind mega dankbar, dass wir nicht nur als Schwestern Zeit miteinander verbringen, sondern auch zusammen arbeiten. Unser Hahnertwins Coaching, wo wir Trainings- und Ernährungspläne schreiben und ein ganzheitliches Konzept verfolgen, macht uns super viel Spaß und da haben wir auch noch viele weitere Ideen und Projekte für die Zukunft.
Was motiviert euch, jeden Tag wieder auf die Strecke zu gehen und euer Bestes zu geben?
Lisa: Mittlerweile machen wir das aus einem Gefühl der Dankbarkeit heraus. Wenn ich gesund und nicht verletzt bin, dann ist es doch super cool, rausgehen und laufen zu können und dort die eigenen Grenzen auszutesten und in manchen Einheiten zu überwinden.
Welche Botschaft wollt ihr an andere Läuferinnen und Läufer weitergeben, die vielleicht erst am Anfang ihrer Reise stehen?
Anna: Ziele sind super wichtig und ein toller Motivator und Antreiber. Genauso wichtig ist aber der Weg dorthin. Wenn der nicht auch Freude bringt (zumindest größtenteils), dann sollte man vielleicht auch das Ziel in Frage stellen und anpassen.
Lisa: Und man sollte sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Die gehören dazu und entscheidend ist der Umgang damit.
Vielen Dank euch beiden! Wir sind gespannt auf euren nächsten Projekte.
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