Leben nach dem Leistungssport: Wofür Philipp Pflieger jetzt alles gibt
Nach dem Karriereende musste der Marathonläufer ganz neu definieren, was Erfolg für ihn bedeutet. Hier erklärt er uns, wie dieser heute für ihn aussieht – und ja, Sport gehört natürlich weiterhin dazu.
Hey Philipp! Lass uns direkt groß anfangen: Welches Erlebnis hat dich im Sport am meisten geprägt und warum?
Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016, weil mir das gezeigt hat, dass Kindheitsträume – so unrealistisch sie auch gewirkt haben mögen – Realität werden können, wenn man bereit ist, dafür alles zu geben.
Was ist dein ultimativer Antrieb, auch nach Jahren – und nach dem Leistungssport – weiterhin alles zu geben?
Da ich Anfang 2023 nach der Geburt unserer Tochter meine Leistungssportkarriere beendet habe, hat sich der Fokus und die Bedeutung von Sport natürlich drastisch geändert. Für mich geht es heutzutage nicht mehr darum Minuten oder Sekunden schneller in einem Marathon laufen zu können, sondern die Trinität aus Familie, Business und Sport bestmöglich zu balancieren. Sport ist für mich heute nach wie vor von großer Bedeutung – um fit und gesund zu bleiben – aber heute auch vielseitiger als zu meiner Profisportzeit als Marathonläufer.
Du bist Teil unserer neuen Kampagne „Alles drin, um alles zu geben“ – was bedeutet das für dich?
Wer vorhat im Sport und Beruf viel zu geben, sollte auch dafür Sorge tragen, dass er sich ideal versorgt, um leistungsfähig zu bleiben. AG1 ist für mich hier die mit Abstand beste und gleichzeitig einfachste Möglichkeit mich jeden Tag optimal mit Vitaminen, Nährstoffen und Mineralien zu versorgen.
Alles drin, um alles zu geben.º
Zum vollen Einsatz gehören natürlich auch Rückschläge. Was hat dich nach einer Verletzung oder einem enttäuschenden Rennen wieder motiviert?
Für mich war immer klar, dass ich einmal selbstbestimmt meine Karriere beenden möchte, insofern habe ich Verletzungen lediglich als temporäre Rückschläge betrachtet und in der Reha genauso akribisch auf ein Comeback hingearbeitet wie sonst im Training auf ein Rennen. Jeder weitere Erfolg, den ich mir so erkämpfen konnte, fühlte sich noch wertvoller an, eben genau weil ich mich durch diese schwierigen Phasen durchgekämpft habe.
Welche Rolle spielt mentale Stärke in deiner Laufkarriere, und wie trainierst du sie?
Gerade für das Marathonlaufen ist eine ausgeprägte mentale Stärke für mich ein zentrales Talentmerkmal, denn ohne diese ist es nicht möglich eine solche Strecke auf Spitzenniveau zu laufen. Über 42,195 km gibt es so viele Phasen, wo man mit sich hadert und kämpfen muss und deshalb ist Resilienz unabdingbar. Gerade die langen und intensiven Trainingsläufe über 30-40 km in einer Marathonvorbereitung – die ich teils bewusst auch ganz alleine absolviert habe – halfen mir sehr meine mentale Stärke zu entwickeln.
Welches war der härteste Moment deiner Karriere, und wie bist du damit umgegangen?
Das war für mich sicherlich das vorzeitige Ende beim Berlin Marathon 2017, als ich bei Kilometer 39,5 km aufgrund von Kreislaufproblemen aussteigen musste. Es hat einige Monate gedauert das zu verarbeiten und aus dem Kopf zu bekommen, aber mit dem richtigen Umfeld aus Familien, Freunden und Trainingsgruppe gelang mir das und beim nächsten Marathon lief ich in Hamburg im Frühjahr 2018 deutsche Jahresbestleistung und EM-Quali.
Was hat dir als Läufer geholfen, Grenzen zu überwinden und immer wieder neue Ziele zu setzen?
Das war für mich vor allem das bewusste Suchen von stärkeren Läufern oder Trainingsgruppen – nicht zuletzt vor allem in Kenia – denn hier konnte man auf täglicher Basis und aus nächster Nähe sehen, was mit harter Arbeit, Leidensfähigkeit, Geduld und Fleiß möglich sein kann.
Gibt es ein Rennen, das für dich einen Wendepunkt dargestellt hat?
Mein erster gefinishter Marathon 2015 in Berlin, dessen Ergebnis für mich dann auch gleichbedeutend sein sollte mit der Olympia-Quali für Rio 2016. Ein 20 Jahre lang gehegter Kindheitstraum (seit ich als 9-jähriger die Olympischen Spiele von Atlanta 1996 im TV ansehen durfte), der damit in Erfüllung gehen sollte.
Was bedeutet es für dich, ein Vorbild für andere zu sein, die ihre eigenen Grenzen testen wollen?
Ein für mich sehr wichtiger Trainer hat zu mir damals schon in einer frühen Phase meiner Karriere einmal gesagt: „Du kannst es dir nicht aussuchen ob andere zu dir aufschauen und dich als Vorbild sehen, aber du solltest alles dafür tun, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.“ Das habe ich bis heute beherzigt.
Gibt es Momente, in denen du dir bewusst eine Pause gönnst, um wieder Kraft zu tanken?
Heute mehr als früher, was aber vielleicht auch einfach mit etwas mehr Reife zu tun hat. Anfang/Mitte Zwanzig will man gerade als junger, aufstrebender Leistungssportler einfach nur mehr, mehr, mehr. Es dauert seine Zeit bis man erkannt, dass Pausen wahnsinnig wertvoll und wichtig sind für die eigene Gesundheit, um Kraft zu tanken und vor allem auch um langfristig weiter (erfolgs)hungrig bleiben zu können.
Welche Lektion aus dem Sport kannst du auf andere Lebensbereiche übertragen?
Die Fähigkeit und Zähigkeit, langfristig Ziele zu verfolgen und nach wie vor den Mut zu besitzen, groß zu träumen.
Danke, Philipp! AG1 wünscht dir weiterhin viel Erfolg!
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