Kupfer: Unterschätztes Spurenelement?
Kupfer ist für viele nur ein Begriff aus dem Chemieunterricht, doch für deinen Körper ist es lebenswichtig. Ob für die Bildung von Blutkörperchen, die Funktion des Nervensystems oder den Schutz deiner Zellen vor schädlichen freien Radikalen, Kupfer ist an vielen zentralen Prozessen beteiligt. Was genau das Spurenelement in deinem Körper bewirkt und warum die richtige Balance entscheidend ist – das erfährst du hier.
Warum ist Kupfer wichtig für den Körper?
Kupfer ist ein Spurenelement und unterstützt verschiedene Enzyme, die Energie für den Körper produzieren, Eisen abbauen und aufnehmen, sowie rote Blutkörperchen, Bindegewebe und Neurotransmitter im Gehirn aufbauen. Kupfer trägt auch zur normalen Entwicklung des Gehirns und der Immunfunktionen bei und ist Bestandteil der Superoxiddismutase, eines antioxidativen Enzyms, das schädliche freie Radikale abbaut.
Zusammengefasst spielt das Spurenelement eine wichtige Rolle in folgenden Prozessen:
- Unterstützung der Energieproduktion
- Bildung von roten und weißen Blutzellen
- Bildung und Erneuerung von Bindegewebe und Knochen
- Weiterleitung von Informationen im Nervensystem
- Antioxidativer Schutz vor sogenannten freien Radikalen: aggressiven Substanzen, die durch schädliche Umwelteinflüsse, aber auch im normalen Zellstoffwechsel entstehen
Wie viel Kupfer benötigt man täglich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt für Kinder ab sieben Jahren, Jugendliche und Erwachsene einen Kupfer-Tagesbedarf von 1,0 bis 1,5 Milligramm an. Jüngeren Kindern wird eine tägliche Aufnahme von 0,5 bis 1,0 Milligramm empfohlen, für Säuglinge liegen die Werte noch etwas darunter.
Welche Lebensmittel enthalten Kupfer?
Gute Quellen für Kupfer sind Getreideprodukte, Nüsse, grünes Gemüse, Kaffee und Tee – und dunkle Schokolade. Auch Trinkwasser und die daraus hergestellten Getränke enthalten oft relevante Kupfermengen. Der Gehalt kann allerdings regional sehr stark variieren.
Für die meisten Menschen deckt bereits die normale Ernährung den täglichen Kupferbedarf. Zusätzlich können aber auch Nahrungsergänzungsmittel beim Abdecken des Tagesbedarfes unterstützen.
Was können Symptome von Kupfermangel sein?
Folgende Kupfermangel-Symptome werden in der medizinischen Fachliteratur beschrieben:
- Anämie (Mangel an roten Blutzellen) und Leukopenie (Mangel an weißen Blutzellen): Die Betroffenen ermüden schnell und haben eine herabgesetzte Immunabwehr.
- Herabgesetzte Knochendichte (Osteoporose) und dadurch verstärkte Neigung zu Knochenbrüchen
- Neurologische Ausfälle: Muskelschwäche, Lähmungen und Empfindungsstörungen
- Herzschwäche
Die beschriebenen Erscheinungen können auch andere Ursachen haben – beispielsweise einen Vitamin-B12-Mangel. Ob wirklich ein Kupfermangel vorliegt, kann eine labormedizinische Blutuntersuchung deinem Arzt oder deiner Ärztin feststellen.
Kann man zu viel Kupfer zu sich nehmen?
Der Effekt einer erhöhten Kupferaufnahme (in der Regel durch Trinkwasser mit hohem Kupfergehalt) wurde in medizinischen Studien gründlich untersucht. Ab einer Kupferaufnahme oberhalb von 4,0 Milligramm pro Tag nimmt die Häufigkeit von Verdauungsbeschwerden zu: Es können Bauchschmerzen, Krämpfe, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auftreten. Viele Menschen haben aber auch keine Beschwerden.
Bei dauerhaft stark erhöhter Kupferaufnahme kann sich Kupfer vor allem in der Leber und im Zentralnervensystem ansammeln. Dann kann es zu Leberschäden und neurologischen Symptomen wie Tremor, Koordinations-, Sprach- und Muskelstörungen kommen. Solche Fälle sind jedoch sehr selten.
Weiterhin werden mitunter Fälle von Kupfervergiftungen bekannt, die durch das Zubereiten oder Aufbewahren von vor allem sauren Speisen in Kupfergefäßen mit beschädigter Beschichtung verursacht wurden. Wasserleitungen und Armaturen aus Kupfer können ebenfalls problematisch sein – aber nur, wenn das Trinkwasser einen pH-Wert unterhalb von 7 hat. In Wasserwerken wird der pH-Wert deshalb kontrolliert und entsprechend angepasst.
Wann ist die Nahrungsergänzung mit Kupfer sinnvoll?
Eine Nahrungsergänzung mit Kupfer kann dann sinnvoll sein, wenn der tägliche Bedarf durch die Ernährung nicht gedeckt wird oder besondere Umstände vorliegen, die zu einem Mangel führen könnten. Das betrifft vor allem Menschen mit Erkrankungen des Verdauungssystems, wie Morbus Crohn oder Zöliakie, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Auch nach bestimmten chirurgischen Eingriffen, wie einem Magenbypass, kann es zu einem Kupfermangel kommen, da der Körper weniger Kupfer aufnimmt. In seltenen Fällen, wie bei genetischen Störungen der Kupferaufnahme, kann ebenfalls ein Mangel auftreten.
Bevor man jedoch zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, sollte dies immer mit einer Ärztin oder einem Arzt abgesprochen werden, da eine zu hohe Kupferzufuhr zu gesundheitlichen Problemen führen kann, wie Leber- oder Nervenschäden.
Auf einen Blick
- 01.
Kupfer ist ein essentielles Spurenelement, das viele wichtige Prozesse im Körper unterstützt.
- 02.
Kupfer ist an der Energieproduktion, der Bildung von roten und weißen Blutkörperchen, der Funktion des Nervensystems sowie durch seine antioxidative Wirkung am Schutz vor freien Radikalen beteiligt.
- 03.
In der Regel ist die Kupferversorgung über eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ausreichend. Falls du dir Sorgen über deine Kupferversorgung machst, kannst du das mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen.